Die Freude der Welt beginnt mit deiner Freude in dir!

Adventkalender – Tag 8

Sei mutig. Sei es dir wert. Folge der Freude.

Freude ist ein positives Gefühl und gehört zu den Grundemotionen. Sie ist genetisch angelegt. So gibt es grundlegend optimistisch oder pessimistisch gestimmte Menschen. Freude entsteht in der Regel wenn ein Wunsch in Erfüllung geht oder etwas geschieht, das positive Gefühle verursacht. Das Ereignis wird als schön, angenehm oder wunderbar empfunden. Ein Mensch wird als sympathisch erlebt oder man freut sich über den eigenen Erfolg. Freude kann ganz sanft aber auch überschwänglich in Erscheinung treten, je nach subjektiver Bedeutung und Wichtigkeit.

Wenn ein Mensch Freude erlebt entspannt sich sein Körper, er lächelt und er zeigt seine Freude über seine Mimik und Körpersprache. Begegnet man Menschen die  positiv gestimmt sind, färbt das auf die eigene Stimmung ab.  Man verhält sich ihnen gegenüber geduldiger, toleranter und großzügiger. Positiv gestimmte Menschen, die Freude versprühen, wirken anziehend und man fühlt sich in ihrer Gegenwart wohl. Erlebte Freude lädt den Akku der  Lebensenergie wieder auf und ist daher lebensnotwendig!  

Das Gefühl der Freude stellt sich automatisch ein, wenn wir anderen von Herzen helfen und wenn wir dankbar sind für das was wir haben. Freudige Erlebnisse bleiben im Gehirn gespeichert und wenn wir uns daran erinnern, empfinden wir dieselbe Freude wieder. Es macht Sinn, sich mit den Menschen zu umgeben die wir lieben und die uns gut tun. Gerade in der heutigen, spannungsgeladenen Zeit ist es gut, wenn wir uns genau überlegen, welche Medien und soziale Netzwerke wir konsumieren. Es macht auch Sinn, das zu tun, was wir gerne tun. Die Sicht auf die Welt, die Zukunft und das eigene Leben sind maßgeblich daran beteiligt, ob wir Freude empfinden können. So ist ein Mensch, der an Depressionen leidet, kaum in der Lage Freude zu empfinden. Ebenso verhält es sich bei Menschen, die sich unsicher fühlen und leicht zu verängstigen sind. Wenn Menschen in der Negativblase hängen bleiben, ist es ganz schwer, sie vom Positiven zu überzeugen. Da braucht es dann professionell beratende oder therapeutische Begleitung, um wieder ein positives Lebensbild zu kreieren.

Wichtig ist zwischen Vergnügen und Freude zu unterscheiden. Vergnügen ist ein kurzzeitiges Hochgefühl, das rasch verebbt. Es ist ein Produkt der Konsumgesellschaft und ein beliebter Impuls der Werbeindustrie. Freude dagegen ist ein Lebensprinzip (Fromm). Freude entwickelt sich auf dem Weg der menschlichen Selbstverwirklichung.

Für ein friedliches Zusammenleben im gesellschaftlichen Kontext ist die Fähigkeit zur Mitfreude sehr wesentlich. Der Mitfreude stehen Konkurrenz, Missgunst und Neid gegenüber, die sehr belastend und kräfteraubend empfunden werden.

Freude ist eine wesentliche Gefühlsqualität, die eine positive Auswirkung auf die Gesundheit und die Lebensqualität hat. Gefördert wird die Freude durch einen bewussteren Umgang mit dem eigenen Lebenskonzept und der eigenen Gesundheit sowie dem wertschätzenden und respektvollen Miteinander im sozialen Kontext. Menschen, die Freude empfinden können sehen das Leben und die Herausforderungen in einem positiveren Licht. Freundlichkeit, Humor, Lachen, Spaß haben sollten täglich auf der To do Liste stehen!

Wann hast du das letzte Mal so richtig frei gelacht?

Lachen setzt Glückshormone frei, reduziert die Stresshormone, lockert die Gesichtsmuskulatur, fördert das Herz-Kreislaufsystem, vertieft die Atmung und steigert die Sauerstoffsättigung des Blutes, stärkt das Immunsystem, aktiviert den Stoffwechsel, stoppt negative Gedanken und Grübeln, entspannt, verbindet Menschen und ist äußerst ansteckend!

Die positive Botschaft ist, dass man eine positive Sicht auf das Leben, die Welt und die Ereignisse lernen kann! Unser Gehirn ist in der Lage negative Vorstellungen und Erwartungen mit positiven zu überschreiben!

 

Das Vertrauen der Welt beginnt mit deinem Vertrauen in dich!

Adventkalender – Tag 7

Was wäre, wenn du wählen würdest, dir selbst zu vertrauen? Das war eine Frage von Veit Lindau in einem seiner Tagesimpulse. Ja, was wäre wenn – Wenn du mehr Selbstvertrauen hättest?

Bleiben wir erst beim Begriff Vertrauen. Vertrauen ist der Wille, sich verletzlich zu zeigen. Das bedeutet, dass man in einer Situation in Kauf nimmt, mehr zu verlieren als zu gewinnen, also Schaden oder eine Verletzung erleidet. Es bedeutet, dass man das Risiko eingeht, bei einer Tätigkeit zu scheitern. Vertrauen bedeutet auch, dass man sich auf die Einhaltung ausverhandelter Werte und Normen verlässt, auch auf die Gefahr hin, dass das nicht passieren wird. Die Grundhaltung, um sich auf dieses Risiko einzulassen, ist die positive Erwartung, dass das Scheitern oder Verlieren nicht gegen die eigene Person Verwendung finden wird. Dazu gehört eine große Portion Mut und Selbstvertrauen.

Dem Vertrauen steht die Kontrolle gegenüber. Je mehr Vertrauen vorhanden ist, desto weniger besteht Bedarf nach Kontrolle und umgekehrt. Vertrauensverlust verstärkt also das Kontrollbedürfnis. Das spiegelt sich im gesellschaftlichen und politischen Kontext, im Arbeitsbereich, in der Familie, im Freundeskreis und in der Partnerschaft wider.

Das Vertrauen eines Menschen entwickelt sich laufend ab dem Tag der Geburt. Erlebt das Baby, dass seine Bedürfnisse gestillt werden wenn es weint und es von der Mutter, den Eltern Nähe, Liebe und Zuwendung bekommt, wird es ein positives Urvertrauen ausbilden. Weitere positive oder negative Erfahrungen mit eigenen Entscheidungen, eigenem Handeln oder Nichthandeln und im zwischenmenschlichen Kontext, während der Entwicklung zum Erwachsenen, stärken oder schwächen dieses Vertrauen.

Wird dem Kind die Möglichkeit geboten seine Autonomie zu entwickeln, selbst entscheiden und handeln zu dürfen, lernt es Selbstverantwortung zu übernehmen. Wenn sich das Kind mittels Versuch, Irrtum, Experiment und Lernen an die Herausforderungen des Alltags herantasten darf und Aufgaben selbst meistert, dann kann es das Gefühl der Selbstwirksamkeit entwickeln. Wird ein Kind trotz Scheiterns mit Liebe, Respekt und Wertschätzung angenommen, bildet es das Gefühl des Selbstwertschätzung und Selbstachtung aus. Wenn ein Kind also selbst entscheiden kann, selbst Aufgaben meistert und ihm wertschätzend begegnet wird, auch wenn es einmal scheitert, dann wird das Kind Vertrauen in sich und seine Fähigkeiten entwickeln können.

Dieses Selbstvertrauen ist wiederum Grundlage, um allgemein im Leben Vertrauen in Situationen und andere Menschen setzen zu können. Denn, wenn ich mir selbst nicht vertrauen kann, wie soll ich dann auf Andere vertrauen? Sich selbst und anderen Menschen nicht zu vertrauen basiert meist auf Angst und Unsicherheit. Solange man versucht, alles zu vermeiden was Angst macht, ist man Sklave seiner Angst. In dieser Situation ist man sehr empfänglich für negative Gefühlsimpulse und manipulierbar. Man bleibt in dem Gefühl Opfer zu sein hängen. Das Leben fühlt sich hoffnungslos, ausweglos, ohne dem Gefühl selbst das Ruder in die Hand nehmen zu können an. Man klammert sich zur Sicherheit an vermeintlich autoritäre, starke, laute oft polternde Menschen an, vertraut ihnen unreflektiert und wird zu deren Spielball. Der andere Weg ist, in eine tiefe Depression zu fallen.

Die positive Botschaft ist, du kannst es lernen Selbstverantwortung zu übernehmen, indem du selbst über dein Leben entscheidest. Über Selbstentscheidung und selbstorganisierte und selbstgestaltete Lösungen von Herausforderungen ist es dir möglich, deine eigene Selbstwirksamkeit bewusst wahrzunehmen und zu integrieren. Je mehr Selbstwirksamkeitserfahrungen du machen kannst, desto stabiler wird dein Selbstvertrauen und du kannst dich aus Abhängigkeiten lösen. Du wirst deine Autonomie weiter entwickeln und die Opferrolle ablegen. Du bist frei!

 

Die Dankbarkeit der Welt beginnt mit der Dankbarkeit in dir!

Adventkalender – Tag 6

Nach Cicero ist „Dankbarkeit nicht nur die größte aller Tugenden, sondern auch die Mutter aller Tugenden“. Dankbarkeit ist eine Haltung, die positive Gefühle erzeugt. Sie anerkennt alle materiellen und immateriellen Geschenke, die in das Leben einfließen.

Die positive Psychologie befasst sich seit mehr als einem Jahrzehnt mit dem Thema Dankbarkeit im Zusammenhang mit Wohlbefinden und es gibt inzwischen eine Vielzahl von Studienergebnissen. Dankbare Menschen sind meist glücklicher und weniger gestresst oder deprimiert als jene, die unzufrieden, im Mangelgefühl leben. Schon kleine Gesten, wie ein Danke auf der Rechnung im Restaurant, ein positives Feedback an der Supermarktkassa oder zwei Euro, einem Obdachlosen geschenkt, haben eine große positive Auswirkung auf den Gebenden und den Beschenkten. Wann hast du dir das letzte Mal bewusst gemacht, wofür du deinem Partner, deiner Partnerin dankbar bist? Es sind die alltäglichen Kleinigkeiten, die bemerkt werden wollen und Kleinigkeiten, mit denen man seine Dankbarkeit zeigen kann. Nichts ist selbstverständlich!

Dankbar sein, fördert das Wohlbefinden und das Gefühl glücklich zu sein, weil man sich die Fülle, die man bereits hat, bewusst macht. Dabei geht es nicht rein um materiellen Besitz. Viel wichtiger ist es, sich die zwischenmenschlichen Geschenke, die Gesundheit, das Eingebunden sein im sozialen Kontext, die Liebe und Zuwendung die man bekommt, bewusst zu machen. Dies kann geübt werden. Versucht einmal einen Dankbarkeitsbesuch zu machen und fühlt nach, welche Rückmeldung ihr bekommt. Oder schreibt einen Dankesbrief, gleichgültig an wem. Das können die nette Dame an der Supermarktkassa, eine Kolleg*in, eine Freund*in, ein Familienmitglied oder der Nachbar sein. Das Schreiben eines Dankbarkeitstagebuches, in dem man jeden Tag drei Dinge aufschreibt, für die man dankbar ist, fördert auf längere Zeit gesehen das Gefühl glücklich zu sein. Die eigene Sicht auf soziale Beziehungen, Partnerschaft, Ehe, Freundschaft, Arbeitssituation werden positiv beeinflusst und dadurch das Selbstwertgefühl gestärkt, Stress reduziert, positive Gedanken gefördert, die Schlafqualität verbessert und die Zufriedenheit erweitert.

Dankbarkeit darf nicht mit dem Gefühl der Dankesschuld in Bezug gebracht werden. Das Gefühl der Dankesschuld entsteht, wenn man sich verpflichtet fühlt, für erteilte Hilfe eine Gegenleistung erbringen zu müssen. Dankesschuld ist im Gegensatz zu Dankbarkeit ein negatives Gefühl und fördert Abhängigkeit. Das bedeutet, dass es Sinn macht zu lernen, Hilfe und Zuwendungen dankbar annehmen zu können, ohne jegliche Gegenleistung. Es bedeutet aber auch, dass wir lernen dürfen, Hilfe und Zuwendungen an andere zu leisten, ohne sich eine Gegenleistung von ihnen zu erwarten.

Wenn man sich eine Gegenleistung für eine geleistete Hilfe oder Zuwendung erwartet, wird es sinnvoll sein, sein Motiv für die Hilfestellung zu überprüfen. Hilft oder schenkt man zum Selbstzweck, um das eigene Selbstwertgefühl aufzubessern, Aufmerksamkeit zu erregen, geliebt zu werden oder jemanden in Abhängigkeit zu bringen und die eigene Macht zu stärken? Selbstreflexion ist hier gefragt. Hilfe sollte bedingungslos erfolgen und es macht Sinn, den Betroffenen erst mal zu fragen, ob er die Hilfe überhaupt will und braucht.

Wie können wir unsere Kinder begleiten, um in ihnen eine gesunde, dankbare Haltung zu entwickeln? In einer US-Studie (Mogel, 2001) wurde festgestellt, dass heute eine Vielzahl von Kindern ein unersättliches Verlangen nach immer neuen Dingen und mangelnde Dankbarkeit zeigen. Es ist ihnen nicht zu verübeln. Man braucht sich nur Feste wie Ostern, Weihnachten, Geburtstage oder wie heute den Nikolaustag anzuschauen. Die Kinder werden überhäuft mit Geschenken, so viel, dass sie diese gar nicht mehr wahrnehmen können. Durch dieses Überhäufen geht das Besondere am Geschenk verloren und die Geschenke werden zur Selbstverständlichkeit. Sie gehören zum Alltag wie das Klopapier. Was kann man als Erwachsene*r tun, um den Kindern zu lernen, wie wichtig Dankbarkeit für ihr Leben ist.

Grundlage ist, dem Kind ein Vorbild zu sein, indem man zu Hause eine Kultur des Sich-Bedankens einführt. Es macht auch Sinn, die Aufmerksamkeit des Kindes auf die Güter und Vorteile des Alltags zu richten und ihnen zu vermitteln, welch Geschenk es ist, dass die vorhanden sind. Wünsche dürfen nicht ständig und sofort erfüllt werden. Wenn ein Kind lernt, Sehnsüchte auszuhalten, ist es in der Lage mehr Dankbarkeit und Befriedigung durch ein Geschenk zu erleben. Es macht auch Sinn, Kinder früh genug zu zeigen und sie einzubinden, uneigennützige, gute, also ehrenamtliche Taten zu setzen.

Ich bin dankbar für alle Menschen, die sich die Zeit nehmen diesen Beitrag zu lesen und diese Botschaft weiter tragen! Danke!

 

Die Wertschätzung in der Welt beginnt mit deiner Wertschätzung für dich selbst!

Adventkalender – Tag 5

Der Begriff Wertschätzung wird heute inflationär verwendet. Meist wird darunter Lob und Anerkennung für eine Leistung verstanden. Wertschätzung ist aber mehr. Sie ist eine Herzens- und Geisteshaltung, die den Menschen als Wesen, in seiner Ganzheit sieht und nicht auf seine Leistungen reduziert. Ein wertschätzender Mensch ist respektvoll, wohlwollend, dem Gegenüber zugewandt, zeigt Interesse, ist aufmerksam und freundlich.

Wertschätzung geben oder empfangen stärkt das Selbstwertgefühl bei jenen die Wertschätzung geben als auch bei jenen, die sie empfangen. Menschen mit hohem Selbstwert zeigen öfter eine wertschätzende Haltung anderen gegenüber und werden öfter von anderen wertgeschätzt.

Wer sich selbst nicht wertschätzt, kann auch andere nicht wertschätzen und keine Wertschätzung annehmen. Zu einem wertschätzenden Umgang mit sich selbst gehört es, Nein zu sagen, wenn sich etwas nicht gut und richtig anfühlt und nicht zu den eigenen Werten passt. Mitzuteilen welche Bedürfnisse und Werte wichtig sind, wo die rote Linie gezogen wird, die nicht überschritten werden darf. Je sicherer wir uns mit uns selbst fühlen, desto ehrlicher können wir auch mit uns und unserer Umwelt sein.

Wertschätzung spielt besonders in der Partnerschaft eine Rolle. Am Anfang einer Beziehung fällt es ganz leicht Liebe und Anerkennung zu zeigen. Die Aufmerksamkeit ist auf die positiven Merkmale der Partner*in gerichtet. Wenn die Hormone nachlassen und der Alltag einzieht, reduzieren sich die Rückmeldungen, wie wichtig er/sie als Partner*in ist. Die als negativ empfundenen Merkmale rücken in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Das Positive wird an der Partner*in kaum mehr wahrgenommen.

Von der Partner*in wertgeschätzt zu werden verursacht Wohlgefühl, stärkt das Selbstwertgefühl sowie das Gefühl, so sein zu dürfen wie man ist. Wertschätzung bestätigt und stärkt die gegenseitige Liebe zueinander und erzeugt Vertrauen und Verbundenheit.

Wie kann man Wertschätzung in der Partnerschaft zeigen?

Sage ihr/ihm was dir besonders an ihr/ihm gefällt. Nimm das eingebrachte Engagement wahr und zeige Dankbarkeit dafür. Sprich in der Familie, im Umfeld nur gut über deine Partner*in. Tragt eure Konflikte respektvoll und wertschätzend, unter vier Augen, im Privatbereich aus und versöhnt euch danach. Macht euch ehrliche Komplimente, überrascht euch regelmäßig mit netten Kleinigkeiten oder einem romantischen Abend. Reserviert euch wöchentlich einen Abend und gestaltet Rituale nur für euch beide.

Das ist besonders wichtig, wenn kleine Kinder zu betreuen sind. In dieser Zeit der Paarbeziehung wird oft auf die Liebes-Beziehung, auf intime Zweisamkeit und auf erotische, kribbelnde Aktivitäten als Paar vergessen.

Findet die richtige Mischung aus Nähe und Distanz, lasst euch den nötigen Freiraum, ohne dabei auseinander zu triften. Sprecht euch ehrlich aus und sagt, welche Bedürfnisse aktuell befriedigt werden wollen. Sagt euch respektvoll was nicht gut tut und wünscht euch, wie es anders sein soll. Hört euch zu und verzichtet auf das Rechthabenwollen. Tut euch gegenseitig gut! Sich regelmäßig Zeit, Aufmerksamkeit und liebevolle Zuwendung zu schenken, zeigt, wie glücklich man ist und lässt die Liebe exponentiell wachsen und die Wertschätzung kommt zurück.

Feiert eure Liebesbeziehung, dann kann die Liebe wachsen und erhalten bleiben!

Die Mitmenschlichkeit der Welt beginnt mit deiner Mitmenschlichkeit!

Adventkalender – Tag 4

Zerlegt man das Wort Mitmenschlichkeit entsteht: Mit-Mensch-lich-keit. Es impliziert, mit den Menschen zu interagieren und stellt die soziale Gemeinschaft, mit all ihren Rechten und Pflichten, in den Mittelpunkt. Das Ziel ist, friedlichen, gütigen und kultivierten Umgang miteinander zu pflegen.

Mitmenschlichkeit wird von Werten und menschlichen Bedürfnissen wie: Mitgefühl, Nächstenliebe, Güte, Toleranz, Achtsamkeit, Freundlichkeit, Wohlwollen, Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme, Dankbarkeit, Transparenz, Treue, Unabhängigkeit, Verantwortung, Verbundenheit, Verlässlichkeit, Ehrlichkeit, Vertrauen, Weisheit, Wertschätzung, Respekt, Würde, Frieden, Freiheit, Wissen, Wohlstand, Mut, Zivilcourage, Zufriedenheit, Zugehörigkeit, Zuverlässigkeit, Solidarität, Sicherheit und vielen anderen mehr getragen.

Herder stellte fest, dass Menschlichkeit nur teilweise angeboren ist und nach der Geburt erst ausgebildet werden muss. Das bedeutet, dass Mitmenschlichkeit durch Sozialisationsprozesse wie Erziehung, Erleben von Mitmenschlichkeit an sich selbst und von den Vorbildern an anderen Menschen vorgelebt, gebildet wird. Erziehungsberechtigte, Eltern, Großeltern, Verwandte, Pädagogen und Pädagoginnen haben somit eine Vorbildfunktion. Wie verhalten sich Mama und Papa innerhalb der Familie und nach außen, was sagt die Lehrerin in der Schule, wie werden die Kindergarten- und SchulkollegInnen von den Erwachsenen behandelt? Das alles sind prägende Erlebnisse, die dem Kind das Bild von Mitmenschlichkeit (Humanität) vorzeichnen und das es dann übernimmt. Gibt es keine positiven Vorbilder, bleibt nur die Hoffnung, dass der angeborene Teil der Menschlichkeit zu tragen kommt, Menschen die Tragweite erkennen und ihr Handeln verändern wollen.

Menschlichkeit (Humanität) ist die Grundlage der Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts. In den Verfassungen der demokratischen Staaten ist die Humanität in den Gesetzen fest verankert und es besteht eine Rechtspflicht zur Hilfeleistung. Eine unterlassene Hilfeleistung ist nicht nur ein moralischer Verstoß gegen die Menschlichkeit sondern auch ein gesetzlich festgeschriebener Straftatbestand.
Am 10. Dezember 1948 wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte veröffentlicht. Darin ist festgelegt, dass alle Unterzeichnerstaaten rechtlich dazu verpflichtet sind, die Einhaltung der Menschenrechte auf ihrem Staatsgebiet zu garantieren.

Humanismus versteht sich allerdings nicht als Wertekonstrukt für Selbstgerechtigkeit und Ideologie. Er meint nicht, dass andere Kulturen missioniert werden müssen und man ihnen erst Menschlichkeit beibringen solle, wie es beispielsweise im Nationalsozialismus der Fall war. In dieser Zeit wurde auf Menschlichkeit und Nächstenliebe kein Wert gelegt. Heute machen sich solche Bestrebungen von rechtsradikalen Gruppierungen wieder breit. Und es gibt wieder Menschen, die beim Verurteilen, Bewerten, Ausgrenzen und Gewaltanwendung an als Feinde definierten Gruppen mitspielen.

Wir leben in einer krisengeschüttelten Zeit. Viele Menschen sind durch Krieg, Unruhen, politischer oder religiöser Verfolgung, ihrer geschlechtlichen Identität oder Hungersnot gezwungen, ihre Heimat unter Lebensgefahr zu verlassen. Sie sind in anderen Staaten unerwünscht und werden in Lager gesteckt, wo sie keine Menschenrechte mehr haben.

Ein Geschichtelehrer hat im Unterricht gesagt, die Geschichte der Menschheit verhält sich wie das Pendel einer Pendeluhr. Sie schlägt immer von einem Extrem in das andere Extrem um und das ist nicht aufzuhalten. Die Ursache dafür sieht er darin, dass der Großteil der Menschen noch nie selbst so eine Not erlebt hat. Dadurch ist es ihnen nicht möglich sich einzufühlen und sich diese Not vorzustellen. Propaganda in den Medien, die suggeriert, dass der Wohlstand untergehen würde, wenn man bedürftigen Menschen hilft, tun das Ihre. Der politische Diskurs, wie er jetzt in der Pandemie geführt wird verursacht Angst, Unsicherheit, Widerstand und nährt den Boden für Aggression und Gewalt. Abstruse Argumente, die an die auch an die Nazizeit erinnern werden gepflegt. „Und täglich grüßt das Murmeltier!“

Die Würde der Menschheit beginnt mit deiner Würde!

Adventkalender – Tag 3

Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Die Würde des Menschen ist unantastbar!

Menschen sind soziale Wesen, die in individualisierten Gemeinschaften leben. Jedes Individuum ist in seiner Einzigartigkeit wichtig und versucht zwei Grundbedürfnisse zu stillen. Einerseits strebt es nach Verbundenheit mit anderen Menschen und andererseits nach Autonomie. Das Stillen dieser Bedürfnisse funktioniert nur, wenn alle Menschen achtsam aufeinander achten und sich miteinander verbunden fühlen. Aus den Erfahrungen im Zusammenleben mit anderen Menschen, dem Erleben von Geborgenheit und Verbundenheit als auch dem Erleben von eigener Gestaltungsfähigkeit und Autonomie entsteht die Vorstellung von Würde. Einstellungen und Haltungen entstehen durch Erleben, Erfahrungen und durch das Bild, das der Mensch von sich selbst hat. Sie erzeugen Verhaltensmuster, die meist automatisch ablaufen. Würde ist also jene Vorstellung, die den betreffenden Menschen als Person ausmacht, welcher Mensch er sein will und woran er sich orientiert. Das innere Bild, das ein Mensch von sich hat ist immer einzigartig, bildet den Kern der Individualität und schafft die Vorstellung der eigenen Identität.

Das Bewusstsein von Würde wird also durch das Zusammenleben mit anderen Menschen gebildet. Je nachdem, in welchem Kontext ein Kind aufwächst, wird es Würde für sich definieren. Wurde es von seinen Eltern als Objekt gesehen, das funktionieren muss und fremdbestimmt ist, lernt es Objektbeziehungen einzugehen. Diese Menschen machen ihr Gegenüber nun selbst zum Objekt ihrer Bewertungen. Ihr Minderwertigkeitsgefühl und die verlorengegangenen Bedürfnisse nach Verbundenheit, Zugehörigkeit, Autonomie und Freiheit lassen sie manipulieren, betrügen, hintergehen, verführen und sie missbrauchen andere Menschen zum Erreichen der eigenen Ziele. Ist es diesen Menschen nicht gelungen, eine Vorstellung, ein Bewusstsein ihrer eigenen Würde zu entwickeln und sie werden unwürdig behandelt, fühlen sie sich als Opfer, werden von ihren schmerzlichen Gefühlen geleitet und sind nicht in der Lage diese Gefühle in Worte zu fassen. Dies erzeugt überschießende Gefühlsreaktionen, die wieder dazu führen, dass sie korrigiert und in Schranken gewiesen werden. Dadurch fühlen sie sich wiederum als Objekt behandelt.

Erlebt sich ein Kind im Elternhaus als ohne Bedingungen angenommen und bedingungslos geliebt, kann es sich als Subjekt erleben und sich seiner Würde bewusst werden. Jene Menschen, die ein starkes Bewusstsein für ihre Würde entwickeln haben, können durch ein würdeloses Verhalten anderer Menschen nicht verletzt werden und verletzen selbst andere Menschen nicht in ihrer Würde. Das bedeutet, seine Würde als Mensch kann man nur selbst verletzen. Verhalte ich mich unwürdig, dann entwürdige ich mich selbst.

 „Die Bewusstwerdung der eigenen Würde ist der entscheidende Schritt in die Freiheit“ (Hüther, 2018 S.135) …… ein Akt der Emanzipation als Mensch. Diese Menschen übernehmen für ihr Handeln Verantwortung, sind achtsam, liebevoll, ruhen in sich selbst und strahlen diese Ruhe auch aus. Sie wissen was sie wollen, lassen sich nicht antreiben, verführen und leben Menschlichkeit. Verantwortung übernehmen bedeutet, ehe man spricht oder handelt zu überlegen, welche Folgen das eigene Gesagte und Handeln haben wird und sich danach zu entscheiden.

Die gute Botschaft ist, dass jeder Mensch in der Lage ist, das Bewusstsein für seine Würde zu entwickeln, wenn er es nur will und eine förderliche Umgebung hat.

Die Freiheit der Welt beginnt mit der Freiheit in dir selbst!

Adventkalender – Tag 2

Was bedeutet Freiheit für das einzelne Individuum? Wo beginnt und wo endet die individuelle Freiheit?

Faktum ist, dass ein Spannungsverhältnis zwischen der individuellen Freiheit und Sicherheit einerseits und der öffentlichen Ordnung andererseits, besteht. Um mich frei fühlen und verhalten zu können, brauche ich ein gewisses Maß an Sicherheit. Gleichzeitig kann mein Verständnis von Freiheit mit der Sicherheit in Konflikt treten. Nämlich dann, wenn mein Anspruch an meine Freiheit eine Gefährdung der Sicherheit des Anderen nach sich zieht. Das bedeutet, dass mein Verhalten zu beschränken ist, wenn eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass durch mein Verhalten, ein anderer Mensch eine konkrete Schädigung erfährt. Die Abschätzung des Risikos einer Gefährdung anderer Menschen durch ein bestimmtes Verhalten, hängt von wissenschaftlichen Erkenntnissen, den subjektiv-emotionalen Werturteilen und Einschätzungen, der Risikobereitschaft der Gesellschaft und der Gewöhnung an eine Gefährdungssituation ab. Daraus ist zu ersehen, dass Entscheidungen zur Begrenzung der individuellen Freiheit sehr sorgfältig und mehrperspektivisch, aus der Sicht aller Betroffenen und aller Kriterien betrachtet, erfolgen müssen.

Es wird sichtbar, dass sich Freiheit und Abhängigkeit gleichwertig gegenüber stehen. Im gesellschaftlichen Kontext, in der Beziehung, in Freundschaft und Familie sind wir abhängig vom Verhalten anderer Menschen. Alle Beziehungen beeinflussen das Ausleben der eigenen individuellen Freiheit und Lebensqualität. Das bedeutet, dass Freiheit nur im Kontext von Beziehungen vereinbart werden kann.

Dies erfordert die Offenheit, dem Gegenüber zuzuhören, sich in seine Situation einfühlen und Grenzen oder Notwendigkeiten erkennen zu können. Achtsamkeit, in Kontakt sein, Ehrlichkeit, Toleranz, Respekt und Wertschätzung sind die Grundlagen jeglicher Kommunikation, um den Rahmen der Freiheit ausverhandeln zu können.

 Warum bewegt mich dieses Thema?

  • Weil ich dankbar bin für die vielen Menschen, mit denen ich in Verbindung stehen darf und die mir sehr wichtig sind.
  • Weil es mir in der Seele weh tut, zuzusehen, wie sich Menschen in meinem Umfeld zerfleischen und Beziehungen, Freundschaften, Familien dadurch zugrunde gehen.
  • Weil ich ein Samenkorn pflanzen möchte, welches Einfühlungsvermögen, Selbstreflexionsfähigkeit, Respekt vor dem Gegenüber und ein wertschätzendes Miteinander hervorbringen kann.
  • Weil ich weiß, dass alle Themen die emotional abgehandelt werden, das rationale Hirn gar nicht erreichen. Das daraus resultierende Verhalten und die Aussagen sind nicht durchdacht und reflektiert. Sie sind dem Automatismus unseres emotionalen Hirns, welches sich an der individuellen Lebensgeschichte, den Erfahrungen, Verletzungen, Wünschen, Mangelbedürfnissen, Sicherheitsbedürfnissen und Ängsten orientiert entsprungen.
  • Weil ich den Menschen zugestehe, dass sie grundsätzlich nur das Beste wollen. Dass sie in der Lage sind, auf die rationale Ebene zurück zu kommen, wenn man ihnen nur genug Verständnis und Sicherheit gibt und sie Verantwortung übernehmen können.

Der Frieden auf der Welt beginnt mit dem Frieden in dir selbst!

Adventkalender Tag 1

Wir leben in einer herausfordernden Zeit. Beziehungskrisen, Unruhen, Kriege, Klimakrise, Flüchtende und die Pandemie strapazieren unsere Geduld und Widerstandskraft. Unter solchen Lebensumständen konzentrieren sich viele Menschen auf das, was sie NICHT wollen. Es fällt leicht über Missstände zu schimpfen, dagegen anzukämpfen und sich darüber zu ärgern. Dies ermöglicht ein Verschieben der eigenen negativen Emotionen auf Situationen oder andere Menschen. Die daraus resultierende emotionale Erleichterung hält allerdings nur kurz an und das Prozedere beginnt von vorne. Das Thema rückt in den Mittelpunkt der Wahrnehmung und erhält die ungeteilte Aufmerksamkeit. Negative Aufmerksamkeit kreiert negative Gefühle, destruktives Verhalten und unerwünschte Ergebnisse. Auf Dauer wird sehr viel Lebensenergie verbraucht. Fremdgehen, Trennung, Streit, Wut, Hass, Spaltung, Ausgrenzung, Gewalt, Diffamierung machen die Situation noch belastender. Man hat kaum die Möglichkeit sich dessen zu entziehen, da der Kommunikationsstil in der Familie, Partnerschaft, unter Freunden, über Medien und soziale Netzwerke, mit ihren Berichten und Diskussionen, die negative Stimmung weiter anfachen. Es wird geklagt, dass die Bevölkerung durch politische Entscheidungen gespalten wird. Wenn man das Vorgehen betrachtet, ist allerdings zu erkennen, dass die Menschen selbst die Spaltung vorantreiben. Die Politik, die Medien, die Diskussionen setzen die Impulse. Ob man sich spalten lässt oder nicht, ob man dabei mitspielt, kann jeder selbst entscheiden. Dazu wird niemand gezwungen.

 Nutze den heutigen Tag, um dich zu fragen:

  1. Welcher Medienkonsum regt mich auf, hilft mir aber nicht weiter?
    Verzichte mindestens eine Woche bewusst darauf und schaue, was es mit dir macht.
  2. Welche Kontakte im sozialen Umfeld, auf Facebook oder Instagram tun mir nicht wirklich gut?
    Du hast das Recht, dich von ihnen zu verabschieden.

 Was kann ich für den Frieden in mir und folgend in der Welt tun?

  • Suche ganz bewusst gute Nachrichten, damit du nicht in der Negativblase hängen bleibst.
  • Reflektiere dein Dasein und spüre den Luxus des Friedens, in dem du lebst. Du lebst in Frieden, hast ein sicheres Zuhause, genug zu  essen, Arbeit und ein Einkommen, du darfst deinen Glauben und deine sexuelle Ausrichtung ohne Einschränkungen ausleben.
  • Mache dir bewusst, dass du frei leben und dir deines Leben sicher sein darfst.
  • Gehe nach innen, spüre nach und verzichte auf dein Rechthaben wollen.
  • Opfere die Lust an der Empörung und akzeptiere, was nicht zu ändern ist.
  • Kommuniziere respektvoll und wertschätzend, genauso wie du es für dich willst.
  • Schau dir dein Thema aus verschiedenen Perspektiven an und bilde dir daraus deine Meinung! Das Leben und die Menschen sind viel zu komplex, als dass eine Sicht auf ein Thema die Wahrheit abbilden könnte.
  • Lasse Verletzungen los und integriere sie, als einen Teil deines Lebens, in deine Lebensgeschichte. Verzeihe dir und den involvierten Menschen.

Wenn jeder Mensch in sich Frieden tragen würde, gäbe es Frieden auf der Welt. Wir können alle dazu beitragen.

Neuerlicher Start nach Corona

Während des Lockdowns waren die Beratungsmöglichkeiten eingeschränkt. Ich ziehe eine persönliche Beratungssituation der einer Onlineberatung vor.

Ich möchte meinen KlientInnen während der Beratung persönlich begegnen, sie sehen, hören, ihre Ausstrahlung spüren, die Körpersprache wahrnehmen und mich optimal einfühlen können.

Deswegen hatte ich eine Pause eingelegt und mein Gewerbe ruhend gestellt. Mit September 2021 stehe ich ihnen wieder persönlich für Beratungen zur Verfügung und freue mich sehr, wieder aktiv an Entwicklungsprozessen beteiligt sein zu dürfen.

Ich freue mich auf Sie!
Maria-Luise Jerabek