Die Freiheit der Welt beginnt mit der Freiheit in dir selbst!

Adventkalender – Tag 2

Was bedeutet Freiheit für das einzelne Individuum? Wo beginnt und wo endet die individuelle Freiheit?

Faktum ist, dass ein Spannungsverhältnis zwischen der individuellen Freiheit und Sicherheit einerseits und der öffentlichen Ordnung andererseits, besteht. Um mich frei fühlen und verhalten zu können, brauche ich ein gewisses Maß an Sicherheit. Gleichzeitig kann mein Verständnis von Freiheit mit der Sicherheit in Konflikt treten. Nämlich dann, wenn mein Anspruch an meine Freiheit eine Gefährdung der Sicherheit des Anderen nach sich zieht. Das bedeutet, dass mein Verhalten zu beschränken ist, wenn eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass durch mein Verhalten, ein anderer Mensch eine konkrete Schädigung erfährt. Die Abschätzung des Risikos einer Gefährdung anderer Menschen durch ein bestimmtes Verhalten, hängt von wissenschaftlichen Erkenntnissen, den subjektiv-emotionalen Werturteilen und Einschätzungen, der Risikobereitschaft der Gesellschaft und der Gewöhnung an eine Gefährdungssituation ab. Daraus ist zu ersehen, dass Entscheidungen zur Begrenzung der individuellen Freiheit sehr sorgfältig und mehrperspektivisch, aus der Sicht aller Betroffenen und aller Kriterien betrachtet, erfolgen müssen.

Es wird sichtbar, dass sich Freiheit und Abhängigkeit gleichwertig gegenüber stehen. Im gesellschaftlichen Kontext, in der Beziehung, in Freundschaft und Familie sind wir abhängig vom Verhalten anderer Menschen. Alle Beziehungen beeinflussen das Ausleben der eigenen individuellen Freiheit und Lebensqualität. Das bedeutet, dass Freiheit nur im Kontext von Beziehungen vereinbart werden kann.

Dies erfordert die Offenheit, dem Gegenüber zuzuhören, sich in seine Situation einfühlen und Grenzen oder Notwendigkeiten erkennen zu können. Achtsamkeit, in Kontakt sein, Ehrlichkeit, Toleranz, Respekt und Wertschätzung sind die Grundlagen jeglicher Kommunikation, um den Rahmen der Freiheit ausverhandeln zu können.

 Warum bewegt mich dieses Thema?

  • Weil ich dankbar bin für die vielen Menschen, mit denen ich in Verbindung stehen darf und die mir sehr wichtig sind.
  • Weil es mir in der Seele weh tut, zuzusehen, wie sich Menschen in meinem Umfeld zerfleischen und Beziehungen, Freundschaften, Familien dadurch zugrunde gehen.
  • Weil ich ein Samenkorn pflanzen möchte, welches Einfühlungsvermögen, Selbstreflexionsfähigkeit, Respekt vor dem Gegenüber und ein wertschätzendes Miteinander hervorbringen kann.
  • Weil ich weiß, dass alle Themen die emotional abgehandelt werden, das rationale Hirn gar nicht erreichen. Das daraus resultierende Verhalten und die Aussagen sind nicht durchdacht und reflektiert. Sie sind dem Automatismus unseres emotionalen Hirns, welches sich an der individuellen Lebensgeschichte, den Erfahrungen, Verletzungen, Wünschen, Mangelbedürfnissen, Sicherheitsbedürfnissen und Ängsten orientiert entsprungen.
  • Weil ich den Menschen zugestehe, dass sie grundsätzlich nur das Beste wollen. Dass sie in der Lage sind, auf die rationale Ebene zurück zu kommen, wenn man ihnen nur genug Verständnis und Sicherheit gibt und sie Verantwortung übernehmen können.